Die Großfunkstelle Nauen
Die erste Sendeanlage
Erste sehr bescheidene Funkversuche unternahm Telefunken vom Dach des Kraftwerks Oberspree
der Berliner Elektrizitätswerke in Oberschöneweide.
Hinter epochalen Entwicklungen stehen meist große Persönlichkeiten.

In diesem Falle war es
Hans Bredow,
der 1904 zu Telefunken stieß und erkannte, dass in anderen Dimensionen gedacht werden muss,
wenn man der, inzwischen sehr starken, Marconi-Gesellschaft Paroli bieten will.

Bredow konnte
Emil Rathenau (AEG) und führende Vertreter von Siemens
von der Notwendigkeit überzeugen, eine
Versuchsanstalt für Großsender zu errichten.
Entwicklungen im Ausland zeigten, dass man nur mit großen Antennenanlagen Erfolg haben kann.
Da die Grundstückspreise in Berlin recht hoch waren, suchte man nach preisgünstigen Alternativen
und wurde vor den Toren Berlins, in Nauen fündig.

"Telefunken" pachtete ein 40 ha großes Grundstück und begann im Jahre 1906 die Experimente
in einem kleinen Fachwerkhaus mit zeitgemäßen
Knallfunkensendern.

Eine Schirmantenne, die an einem ca. 100m hohen isoliert aufgestellten Stahlgittermast montiert war,
komplettierte die erste Anlage.
Da an eine leistungsfähige Elektroversorgung noch nicht zu denken war,
musste die gute alte Dampfmaschine her.
Kurzfristig wurde ein Lokomobil mit einer Leistung von 35 PS aufgestellt, um einen 50-Hz-Generator mit 24 kVA Leistung anzutreiben.
Bilder aus jener Zeit sind nicht überliefert.