Die Großfunkstelle Nauen

Die erste Sendeanlage

Erste sehr bescheidene Funkversuche unternahm Telefunken vom Dach des Kraftwerks Oberspree der Berliner Elektrizitätswerke in Oberschöneweide.

Hinter epochalen Entwicklungen stehen meist große Persönlichkeiten. Hans Bredow 1879-1959 In diesem Falle war es Hans Bredow, der 1904 zu Telefunken stieß und erkannte, dass in anderen Dimensionen gedacht werden muss, wenn man der, inzwischen sehr starken, Marconi-Gesellschaft Paroli bieten will.

Emil Rathenau 1838-1915 Bredow konnte Emil Rathenau (AEG) und führende Vertreter von Siemens von der Notwendigkeit überzeugen, eine Versuchsanstalt für Großsender zu errichten. Entwicklungen im Ausland zeigten, dass man nur mit großen Antennenanlagen Erfolg haben kann.

Da die Grundstückspreise in Berlin recht hoch waren, suchte man nach preisgünstigen Alternativen und wurde vor den Toren Berlins, in Nauen fündig. Knallfunkensender "Telefunken" pachtete ein 40 ha großes Grundstück und begann im Jahre 1906 die Experimente in einem kleinen Fachwerkhaus mit zeitgemäßen Knallfunkensendern.

Schirmantenne Nauen um 1906 Eine Schirmantenne, die an einem ca. 100m hohen isoliert aufgestellten Stahlgittermast montiert war, komplettierte die erste Anlage.

Da an eine leistungsfähige Elektroversorgung noch nicht zu denken war, musste die gute alte Dampfmaschine her.

Kurzfristig wurde ein Lokomobil mit einer Leistung von 35 PS aufgestellt, um einen 50-Hz-Generator mit 24 kVA Leistung anzutreiben. Bilder aus jener Zeit sind nicht überliefert.