PC-Datensicherung redundant und automatisiert

Stand Jan. 2018 | Autor: Detlef Schmegel

Vorbemerkungen

Dieser Aufsatz entand im Jahr 2011.
Inhaltlich gibt es keinen grundlegenden Korrekturbedarf. Allerdings bleibt die Entwicklung nicht stehen und neue Probleme, wie der Verschlüsselungstrojaner verlangen nach guten Lösungen.
Statt des "xcopy" - Befehls ist aus heutiger Sicht die Verwendung von "robocopy" sinnvoller. Diese Neuerungen wurden 2018 mit eingearbeitet bzw. ergänzt.

Die meisten PC- Anwendern machen sich erst dann ernsthafte Gedanken über das Thema Datensicherung, wenn die Digitalfotos der letzten Jahre, Briefe und sonstige wichtige Aufzeichnungen unwiederbringlich verloren sind. Diese schmerzliche Erfahrung musste auch ich machen.
In diesem Beitrag stelle ich einfache Wege vor, die im privaten Sektor eine ausreichende Sicherheit gegen Datenverlust ermöglichen.
Die präsentierten Methoden wurden mit den Windows-Betriebssystemen 2000, XP und 7 getestet, dürften aber auch unter den Nachfolgern funktionieren.
Eingangs erkläre ich das Hauptthema recht ausführlich.

Bei weiteren Detailfragen, etwa hinsichtlich der Konfiguration, helfen meist Suchmaschinen wie Google bzw. Internetforen oder die Online-Enzyklopädie Wikipedia weiter.


Profi-Sicherung mit Ecken und Kanten

Bilder, Texte, Video- oder Audiodateien, die sich im Laufe der Zeit auf dem PC angesammelt haben, lassen sich mit verschiedenen Methoden sichern.
Der Beitrag wägt die Vor- und Nachteile mehrerer Vorgehensweisen ab und stellt ebenso sichere wie bewährte Rezepte anschaulich vor.
Inzwischen ist die Verwendung von RAID-Systemen auch für den Amateur zwar bezahlbar, doch hat diese Technik einige in der Praxis deutlich Nachteile.
RAID steht für Redundant Array of independent Disks und meint im Wesentlichen, mehrere typidentische Festspeicherplatten mit gleichem Inhalt zu verwalten. Fällt also einer dieser Massenspeicher aus, sind die identischen Datenbestände übergangslos von einer anderen Festplatte verfügbar und nichts geht verloren.
Angesichts der relativ großen Lebensdauer von Festplatten und der raschen Weiterentwicklung in diesem Bereich mit ständig steigenden Kapazitäten ist es allerdings nach einigen Jahren schwierig, bei Bedarf eine passende Ersatzplatte für ein RAID- System noch zu erwerben.
Es sind auch Fälle bekannt, bei denen ein defekter Controller den Inhalt einer ausgefallenen Serverplatte auf die gespiegelte "Sicherungsplatte" übertragen hat, so dass am Ende beide leer waren.
Aus diesen Gründen erwähne ich diese Methode hier nur der Vollständigkeit halber. Letztlich erhöhen RAID-Systeme zwar die Datenverfügbarkeit, jedoch nicht die Datensicherheit [1].


Bewährte einfache Lösungen

Schließt man Schäden durch Feuer, Überflutungen und Diebstahl aus, bringen der Einsatz einer externen USB-Festplatte oder ein im Netzwerk integrierter NAS- Server {Network Attached Storage) gute Ergebnisse, wenn man die wichtigen Daten dort zusätzlich speichert(siehe Bild unten). Laptop mit externer Festplatte Man kann davon ausgehen, dass autark arbeitende Baugruppen nicht gleichzeitig ausfallen, so dass im Fehlerfall zumindest immer ein System funktioniert.
Die neuen Verschlüsselungs-Schädlinge haben die perverse Eigenschaft, daß alle angeschlossenen Datenträger auch mit verschlüsselt werden können.

Eine Sicherungsplatte, die nach der Sicherung wieder abgezogen wird, ist gegen Verschlüsselungstrojaner oä. perfekt geschützt.

Ich verwende seit Jahren externe USB-HDD (1TB) mit USB3.0, die mittels Sicherungsprogramm vom NAS bzw. mit "robocopy" temporär "bespielt" werden.
Diese inkrementelle Sicherung ist meist in 15 Minuten erledigt.

Da es sich bei der Hauptplatte im Computer und der externen Sicherungsfestplatte meist auch um unterschiedliche Hardware handelt, weil beide Systeme zu unterschiedliehen Zeiten gekauft wurden, ist das wichtige Prinzip der diversitären (verteilten) Redundanz erfüllt.
Zur Erklärung dieses sperrigen Ausdrucks dient folgender Vergleich: Eine einfache Redundanz (lat. mehrfaches Vorhandensein), die das Rutschen der Hose verhindern soll, ist die Verwendung zweier Gürtel oder Hosenträger.
Da aber diese doppelt verwendeten Hosenhalter von einem Serienfehler wie schlechtem Nähgarn betroffen sein können, ist der Einsatz verschiedener (diversitärer) Prinzipien sinnvoller. Wenn wir also einen Gürtel und einen Hosenträger benutzen, vielleicht noch von unterschiedlichen Herstellern, sind wir auf der sicheren Seite.
Ähnlich verhält es sich bei der Datensicherung auf einer separaten Festplatte, mit der ich mich im Folgenden beschäftige.

Vorab aber kurz zu einer Frage, die sich wohl schon etliche PC-Nutzer gestellt haben: Viele Computer haben von Haus aus neben dem Laufwerk C: ein Laufwerk D:.
Was also spricht dagegen, wichtige Daten, die sich auf C: befinden, zusätzlich auf D: zu sichern?
Die Antwort darauf ist eindeutig: Beides sind meistens so genannte logische Laufwerke auf derselben Festplatte. Fällt also der Massenspeicher aus, sind beide Laufwerke vom drohenden Datenlust betroffen.

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