Die Italia Katastrophe 1928

Juli 2011 | Autor: Detlef Schmegel

Wettlauf zum Nordpol


Solange es Menschen gibt, solange gibt es schon den Drang neue Regionen der Erde zu erforschen.
Ein besonders spektakuläres Ziel war die "Eroberung" des Nordpols.
Anfang des zwanzigsten Jahrhundert nahmen Peary, Scott, Cook und andere für sich in Anspruch, als erste den Nordpol erreicht zu haben. Wissenschaftlich gesichert sind diese Meldungen allerdings nicht.
Weil es viele Widersprüche gibt und Angaben zur Positionsbestimmungen recht vage waren, gibt es erhebliche Zweifel.
Heinrich Hertz
Luftschiff Italia
Knallfunkensender um 1900
Umberto Nobile
Erst mit Hilfe von Luftschiffen wurden aus den selbstmörderischen Touren durch's Eis, einigermaßen beherrschbare Expeditionen.
Ungefährlich waren sie aber nicht, wie wir später sehen werden.
Die erste Polarfahrt des Italienischen Luftfahrtpioniers Umberto Nobile begann am 11.Mai 1926 im norwegischen NyÅlesund.
Heinrich Hertz
Roald Amundsen
Das von ihm maßgeblich konstruierte halbstarre Luftschiff "Norge" überquerte einen Tag später zweifellos den Nordpol. Mit an Bord waren der norwegische Polarforscher Roald Amundsen und der Sponsor der Expedition, der amerikanischen Millionär Lincoln Ellsworth.

Am 23. Mai 1928 starte Nobiles neues Luftschiff "Italia" mit 15 Italienern, dem schwedischen Ozeanologen Fin Malmgren sowie Nobiles Foxterrier Titina, die überall dabei sein musste, zu einer neuen Nordpolexpedition.
Knallfunkensender um 1900
Lincoln Ellsworth
Diesmal sollten Untersuchungen zum Erdmagnetismus, zur Gravitation und zur Meerestiefe angestellt werden.
Der Nordpol ist recht schnell erreicht, wegen des starken Windes wird an der magischen Stelle aber nur ein schweres Eisenkreuz abgeseilt, das der Papst in Rom mitgegeben hat und eine italienische Fahne um danach gegen Wind und Nebel die beschwerliche Heimfahrt anzutreten.