Die Italia Katastrophe 1928
Funkausrüstung

Das Luftschiff besaß eine übliche Langwellenfunkstation für Luftfahrzeuge, bestehend aus Marconi-Sender RA8 und Empfänger RA6.
Der Sender nutzte zwei OSRAM-Marconi Röhren T250 und konnte mit 300W im Frequenzbereich 333 bis 500kHz arbeiten.
Als Antenne diente eine Loop, bestehend aus 100m trommelförmig gewickeltem Bronzedraht.
Durch einen Marelli Generator, der von einem separaten Propeller getrieben wurde, erfolgte die Aufladung der Batterien. [1]
Zum Empfänger existieren folgende Angaben:

Es wurde ein Frequenzbereich von 200 - 1300kHz überstrichen [5]
Ein separater Peilempfänger Marconi DFM2, der mit einem Bellini Tosi Goniometer gekoppelt war, diente dazu, durch Kreuzpeilung starker Rundfunksender, den eigenen Standort zu bestimmen. Das war, bei verdeckter Sonne, die einzige Möglichkeit der Positionsbestimmung.
Wie Umberto Nobile selbst beschreibt, lässt er noch kurz vor dem Abflug aus der Kingsbay ein kleines Kurzwellen Notfunkset an Bord bringen [2]. Damals waren Sender und Empfänger noch separate Geräte.

Das Bild zeigt den Funker Biagi, mit den Geräten, die sich als lebensrettend erweisen sollten.
Links ist der Sender und rechts ist der Empfänger zu sehen.
![KW-Sender [6] KW-Sender [6]](pic/Bild032_TX.jpg)
Eine 12V Batterie erzeugt die regelbare Heizspannung. Über einen Unterbrecher der das Prizip des Wagnerschen Hammers nutzt und auch "Zerhacker"genannt wurde, wird die Anodenspannung für die als Hartley Oszillator arbeitende Phillips Triode TB0410 generiert.


Im Im Bereich von 6 bis 10MHz kann mit etwa 5W gearbeitet werden. Die Schaltung zeigt das obige Bild. Als Antenne am Luftschiff diente ein außermittig gespeister Dipol. Der Empfänger ist ein englischer Burndept MK IV mit Mullard S525 Röhren. Mittels Wechselspulen ist ein Bereich von 3 bis 25MHz empfangbar.

In der Tür Kommandant Nobile mit Hündchen.
